Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

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martin s aus b
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Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von martin s aus b »

In meinem kleine aktiven Fuhrpark, 2 x Kawasaki Z 750 Twin und die TX, ist die TX der zuverlässigste Starter. Auch wenn sie eine Weile steht springt sie mit Choke recht schnell an und läuft dann auch stabil.

Zumindest wars so bis ich am 05.10. morgens trotz fehlender Sonne und angekündigtem Nieselregen, der dann nicht kam, spontan beschlossen habe einen Kurzbesuch beim Klassikertreffen in Sinsheim zu machen. Erst wollt sie gar nicht anspringen und als es nach einigem Anlassergeorgel - tapfere Vließbatterie - doch noch geklappt hat hatte sie keinen Leerlauf und lief auch mit warmem Motor auf den ganzen 70 km nach Sinsheim recht ruckelig.

Bild


Zum Glück hab ich sie in Sinsheim wieder gestartet bekommen, da liegen zu bleiben wär jetzt schon oberpeinlich gewesen.

Zuhaus einen Tag später die Kerzen angeschaut, na ja, die Zündung geprüft, iO, den K&N - Luftfilter hatt ich kurz vorher ausgewaschen und neu beölt, und dann mit der Vermutung 'zugesetzte Leerlaufdüsen' die Vergaser raus. Die aber durchaus sauber waren.

????

Und weil sie schon draussen waren hab ich dann die Deckel runtergeschraubt und in einer Membran um 180° versetzt zwei, in der anderen um 90° versetzt vier klitzeklitzekleine Risse gefunden.

Bei Motorradbay in Pfedelbach bei Öhringen, ist in erreichbarer Nähe, hab ich zwei Tauschlibranen https://www.motorradbay.de/tx750/p-2285.html (Librane = Kunstwort hat mir der Inhaber erklärt, Li ... für Liberty ~ Freiheit weil im Gegensatz zum OEM-Ersatzteil ohne Gasschieber und ... brane von Membrane - eine freie Membrane) erworben und verbaut.

Und mit denen startet sie wieder problemlos, hat einen stabilen Leerlauf und läuft, zumindest hatte ich am Wochenende über 150 km den Eindruck, besser denn je.

Daß sie mit intakten Membranen 'besser' läuft kann ich mir ja noch erklären. Aber wieso das einen merklichen Einfluß auf Startverhalten und Leerlauf hat :?:

Martin
Alex
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Re: Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von Alex »

unten am Schieber ist ein kleines Loch. Über dieses Loch wird oberhalb der Membrane ein Vakuum aufgebaut, das den Schieber gegen die Federkraft nach oben zieht. Unterhalb der Membrane herrscht mehr oder weniger Normaldruck, verbunden zum Luftfilter, über die grosse Öffnung oberhalb des Einlasses. Sind in der Membrane Risse wird vermutlich über das kleine Loch unten am Schieber Falschluft in den Vergaser gesogen, dann stimmt das Leerlaufgemisch nicht mehr.
martin s aus b
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Re: Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Alex,

das wär eine Erklärung die mir im anfangs auch logisch war.

Im Werkstatthandbuch wird anhand dieses Schnittbilds ...

Leerlauf.jpg
Leerlauf.jpg (33.44 KiB) 394 mal betrachtet

... erklärt, daß im Leerlauf, bei geschlossener Drosselklappe, das Gemisch an der Querbohrung 19 angesaugt wird weil nur in diesem engen Spalt ausreichend Unterdruck gegeben ist.

kann da eine bei defekter Membran mögliche 'Zusatzluft' über die Schieberbohrung wirklich einen Einfluß auf das Leerlaufgemisch haben?
Alex
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Re: Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von Alex »

Hallo Martin, das kann ich dir natürlich nicht abschliessend beantworten. Ich weiss nur, dass Vergaser Hochpräzisions Maschinchen sind, eigentlich fast ein Wunder, dass die Dinger unter Alltagsbedingungen meist anstandslos funktioniert haben. Wenn du testen willst, kannst du ja spasseshalber im Leerlauf den Vergaserdeckel abschrauben und schauen was passiert.
martin s aus b
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Re: Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von martin s aus b »

Alex hat geschrieben: Mo 18. Nov 2024, 10:26 ... testen ... im Leerlauf den Vergaserdeckel abschrauben und schauen was passiert ...
Hallo Alex,

jetzt läuft sie ja erst mal. Aber die Idee ist gut ohne großen Aufwand umzusetzen. Im Frühjahr wenns wieder wärmer wird.
scholli
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Re: Vergasermembran neu - und alles ist wieder gut

Beitrag von scholli »

Hallo zusammen,

noch etwas Senf von mir? Jedesmal, wenn ich die Deckel abnehme, auch bei meinen anderen Motoren mit Gleichdruckvergasern, reibe ich die Membranen beidseitig dünn mit Talkum ein (überschüssiges Talkum lässt sich einfach abpusten). Ich bilde mir ein, dass sie dadurch länger halten - jedenfalls hatte ich mein ganzes Motorradleben lang noch keine gerissene Vergasermembran (was sich vermutlich ändern wird, wo ich es jetzt so hinausschreie! :x ).
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