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Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Di 5. Okt 2010, 11:26
von pewe
Hallo Alle, immer mal wieder taucht das Thema Ölqualität bzw. Viskosität auf. Welches Öl fahrt Ihr und welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? 20 W 50 oder EInbereichsöl?
Würde mich freuen, wenn man jemand antwortet statt nur mitzulesen :roll:

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Di 5. Okt 2010, 18:03
von txge
Hi
Ich fahre bei allen alten Mopeds einfaches 15W 40 und habe noch keine negativen Erfahungen gemacht.
Ist aber wahrscheinlich bei vielen eine Glaubensfrage.
PS. Mit deiner Frage zur Zündung bist du woll auch noch nicht weiter?. :mrgreen:
Gruß Ralf
XSGE

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Mi 6. Okt 2010, 12:31
von pewe
Nö, hier zündet nix 8-) Aber egal, ich hab jetzt einfach mal selber eine Testreihe mit unterschiedlichen Frühzündungseinstellungen gefahren. Da weiß man was man hat ;)
Jo, das 15W40 hatte ich vorher drin, jetzt 20W50. Der einzige Unterschied scheint mir bei der Kupplung zu sein. Aber interessiert ja eh niemand. :oops:

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Fr 8. Okt 2010, 19:20
von Andreas Loretz
Hallo Pewe
Das mit dem Oel und der gemachten Erfahrung mit der Kupplung interessiert mich schon. Ich habe meine TX seit knapp 1 ½ Jahr und bin noch ein Neuling.
Im Mai dieses Jahres hatte ich das Oel gewechselt und mich vorgängig erkundigt, was ich für ein Oel verwenden sollte.
Bei meiner Umfrage unter den Kollegen gingen die Meinungen weit auseinander. Ich war nachher genauso unschlüssig wir vor der Umfrage.
Der eine meinte, ich solle ein modernes, leichtflüssiges Synthetischesöl verwenden, ein anderer empfahl mit das 20W50 für Oldtimer und ein anderer sagte, ich könne ein Oel vom Baumarkt verwenden. Und was nun?
Der, der mir das 20W50 empfahl, meinte noch, ich solle auf keinen Fall ein Oel für die heutigen modernen Motorräder nehmen. Dieses sei so dünnflüssig, dass der Motor nachher so tropfe wie eine undichte Giesskanne. Ich bin kein Mech, doch dieses Argument überzeugte mich; ich wollte nicht überall Spuren hinterlassen und bestellte mir das 20W50, ein Behälter mit 5L, für 75.- Sfr.
Vor dem Oelwechsel hörte ich ein leichtes Schleifgeräusch aus dem Motor, evtl. Nockenwellenkette und nach dem Oelwechsel war es zwar nicht verschwunden, aber deutlich weniger stark.
Was hast denn Du bemerkt an der Kupplung bei den verschiedenen Oelen?
Noch eine Frage. Nach wie viel Km oder nach welcher Zeit wechselt Ihr das Motoröl aus?
Gruss Andreas

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Sa 9. Okt 2010, 12:36
von pewe
Hallo Andreas,

klar geb ich dir gerne meine Erfahrungen weiter.

Als Ausgangsbasis ist ein 20 W 50 das richtige Öl. Die Bezeichnung 20 W 50 gibt die Viskosität (=Dick bzw Dünnflüssigkeit) bei kaltem und warmem Motor an. Ein synthetisches Öl dieser Spezifikation erfüllt die Mindestanforderungen genauso wie ein mineralisches. Für die 40 Jahre alte Konstruktion des TX-Motors genügt meiner Meinung nach das mineralische vollkommen. Es sollte allerdings ein spezielles Motorradöl sein, denn das Öl dient ja auch zu Schmierung des Getriebes und der Ölbadkupplung. Die damit verbundenen Anforderungen sind nicht Grundlage jedes Universal-20 W 50 Öles, weil sie im Automotor garnicht benötigt werden.
Das synthetische Öl hat Vorteile in der Lebensdauer und Stabilität. Ob das in der TX gebraucht wird, lasse ich mal offen. Mir persönlich erscheint das so wie die Frage, ob ich in der TX Super, Super Plus oder Plus plus megateuer fahre.
Deine Ratgeber meinten mit dem tropfenden Öl vermutlich welches der Viskosität 10 W XX oder sogar 0 W XX. Die sind sehr dünnflüssig und für heutige Motoren mit sehr geringem Lagerspiel ausgelegt. Neben dem (harmlosen) Tropfen (was ich nicht erwarten würde), könnte der Ölfilm in deinen Kurbelwellen- oder Pleuellagern reißen, was Schäden verursacht.
Zu meinen Erfahrungen: Ich habe derzeit 20W50 von Louis drin. Davor war es 15 W 40 von Polo (gibts dort nicht mehr). Bei dem 15 W Öl trennte die Kupplung in kaltem Zustand besser, der Schaltruck beim ersten Gangeinlegen nach dem Start mit kaltem Motor war weniger hart. Bei warmem Motor waren die Trenneigenschaften genauso wie beim 20W50, der Leerlauf ist bei stehender Maschine nur schwer einzulegen. Eine Krankheit, die die TX genauso hat wie die XS 650, die die identische Kupplung hat.
In den Yamaha-Unterlagen ist auch ein SAE 30 Einbereichsöl freigegeben. (Empfohlen wurde auch damals schon 20W50). Mich würde nur interessieren, ob jemand schon mal das Einbereichsöl ausprobiert hat. Spannend wäre zum Beispiel die Frage, ob sich die Laufeigenschaften des Motors über die Drehzahl verändern. (Nicht nur) meine TX hat zum Beispiel bei ca 3.500/min unter Last ein spürbares "Brummen", das ich gerne erkunden würde.
Noch zum Wechseln: Ich habe leider wenig Zeit zum fahren, deshalb kann ich keine KM-Angaben machen. Aber Öl altert durch Oxydation auch wenn es steht. Deshalb lasse ich es nie länger als 2 Sommer drin. Bei 3 Liter Ölinhalt sind die Kosten ja überschaubar.
So, ich hoffe, ich habe mit der langen Antwort ein wenig geholfen.
Gruß
Peter

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: So 5. Dez 2010, 16:29
von sinabela
Grundsätzlich: Öl altert nicht und behält die Schmeireigenschaften immer! In jedem Frischöl sind aufgearbeitetes Altöl dabei. Was aber geschieht, die Addalate, Zusätze werden verbraucht, sie sind für die Kaltlaufeigenschaften verantwortlich und die an den Kolberingen vorbeifliesenden Abgase verunreinigen das Öl. Schwarze Verfärbung! Aussage Panolin AG Schweiz.
Den TX kannst du am besten mit mineralischen Ölen aus dem Baumarkt betreiben, je billiger umso besser. 30SAE, ideal, 20/50 kaum noch zu kriegen, 15/40 gut genug. Mit dem Ölwechsel zweijählich liegts du auch richtig.

Bela

Re: Welche Ölqualität fahrt ihr?

Verfasst: Fr 10. Dez 2010, 22:03
von argo1974
Die TX ist be mir ein Familienmitglied und kein billiger Gebrauchsgegenstand.
Bevor ich das Motorrad zum Restaurieren zerlegt habe, fuhr ich 15W-50 Racing 4T von Mobil. Davor bin ich ca 300 km mit Shell 15W-40 PKW-Öl (mineralisch) gefahren, allerdings neigte die Kupplung zum rutschen. Mit Mobil-Öl sind keine Kupplungsprobleme mehr aufgetreten, an der schlechten Leerlauffindung zeigte sich allerdings keine Besserung. Am zerlegten Motor zeigte sich auch, dass die Druckplatte am Anschlag des Kupplungsdeckels geschliffen hatte.
Ach ja, den Ölfilter habe ich von KTM drin, ist eine Weiterentwicklung von BMW-Ölfilterumbau.

Grüsse,
Argo